Jahresausstellung 2015/2016

Norbert Kiening

Farbakkorde von Gelbgewitter bis Pussycat

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    PUSSYCAT | Mischtechnik auf Leinwand | 145 x 180 cm (Ausschnitt)

Bereits zum vierten Mal bespielen wir den Kongress am Park. Die ersten drei Jahre standen unter dem Motto Figur. Georg Bernhard, Karl Kunz und zuletzt Joerg Maxzin mit viel beachteten Fotoarbeiten setzten sich mit dem Thema der menschlichen Figur auf ganz unterschiedliche Art und Weise auseinander.

Nun haben wir eine neue Reihe mit dem Thema Abstraktion begonnen. Mit Norbert Kiening zeigen wir einen bedeutenden Vertreter dieser Richtung in Augsburg. Seine Farbexplosionen lassen die Räume wieder einmal neu erleben. Farbstürme erfüllen die neun großformatigen Leinwände an den gewohnten Orten. Parallel zeigen wir Neue Zeichnungen in einer Studioausstellung.


Norbert Kiening:


Zumeist beginne ich die Arbeit an großformatigen Bildern damit, ein Farbthema, vergleichbar einer Tonart in der Musik, festzulegen. Wie ein Jazzer improvisiere ich im Folgenden über dieses Farbthema auf dem Bildträger. Sollten in manchen Werken landschaftliche oder andere gegenständliche Zusammenhänge vermutet oder gesehen werden, sind diese nicht bewusst angelegt, sondern eher unseren Sehgewohnheiten geschuldet. Meine Malerei ist ungegenständlich, sie ist Malerei an sich, Malerei um der Malerei willen und dient keinem Zweck, außer sinnlicher Bestandteil meines Lebens zu sein. Es war nie meine Absicht, Bildwerke in einem Korsett von "Ismen" zu erstellen, auch wenn ich selbstverständlich Zeitgenössisches sehe und verinnerliche. Vielmehr folge ich einer inneren Farbmelodie und treibe einen jahrelangen Monolog in Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Bildhauerei voran. In Folge dieses Monologs sind mir Farb- und Formenkanon, Mal-, Zeichenrhythmus, Techniken zugewachsen, aus denen ich schöpfe, die ich erweitere und verdichte. Auch wenn ich in meiner konkreten Arbeit die Bilder oft in kleinen Serien vorantreibe, so ist das Werk ein Einzelstück und bekommt einen Namen, der dem Betrachter eine Pforte zum Werk anbietet, um einen eigenen anregenden sinnlichen Dialog zu führen.