Ausstellungen 1994 - 1997

Ausstellungen der GfG

Aus den Jahren 1994 bis 1997

1997 - Tobias Rehberger & Jorge Pardo

Garnish und Landscape

17. Mai - 21. Juni | Ausstellung in der Toskanischen Säulenhalle, Zeughaus, Augsburg

Eröffnungsrede

Lieber Tobias, dear Jorge, sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren, ich freue mich, Sie hier zur Eröffnung der Ausstellung Garnish and Landscape im Namen der Gesellschaft für Gegenwartskunst ganz herzlich begrüßen zu dürfen. Gerade dieses ungewöhnliche Projekt stellt in vielerlei Hinsicht einen Höhepunkt unserer bisherigen Ausstellungstätigkeit dar:

Die Arbeiten beider Künstler haben gerade in letzter Zeit weltweit Resonanz erfahren. Gerade deshalb sind wir stolz, das Konzept der Ausstellung bereits vor zwei Jahren entwickelt zu haben, ein Konzept, welches im Guggenheim Museum in New York gerade im April diesen Jahres realisiert wurde.

Die 15 Arbeiten von Tobias Rehberger und Jorge Pardo, die hier in der Toskanischen Säulenhalle zu sehen sind, wurden eigens für diese Ausstellung geschaffen. Einige der Arbeiten sind sogar erst im Laufe der letzten Woche hier in Augsburg entstanden. Der reizvolle, aber mit vielen Schwierigkeiten behaftete Raum - erinnert sei hier nur an die so selbstverständlich nicht vorhandenen Stellwände - wurde wieder aufwendig umgebaut, um der Kunst einen angemessenen Rahmen zu schaffen.

Zu den Arbeiten selbst wird Herr Dr. Veit Loers, den ich an dieser Stelle begrüßen möchte, der Direktor des Museums Mönchengladbach und ein sehr guter Kenner der Materie, noch einige hilfreiche Einführungen liefern.

Ein besonderes Anliegen ist es mir, den Personen zu danken, die maßgeblich am Zustandekommen der Ausstellung beteiligt waren. Ich darf in alphabetischer Reihenfolge Gisela Capitain und Bärbel Gräßlin nennen, die die beiden Künstler in Deutschland vertreten und den Gedanken der Ausstellung über Höhen und Tiefen hinweg getragen haben. Zuletzt und ganz besonders möchte ich aber den beiden Künstlern danken, die sich trotz ihrer nicht geringen internationalen Verpflichtungen voll für die Ausstellung an einem weißen Fleck auf der Landkarte der Gegenwartskunst engagiert haben.

Mein Dank gilt auch den Sponsoren, der Stadtsparkasse Augsburg und Dr. Bruckner, die uns auch in diesen immer schwieriger werdenden Zeiten unterstützen. Gleichwohl erlaube ich mir, auch an dieser Stelle um weitere Spenden zu bitten. Der Stadt Augsburg gilt mein Dank für die Überlassung der Halle.

Zum Schluß möchte ich noch auf den Katalog hinweisen, der von den Künstlern gestaltet wurde und selbst ein Teil der Ausstellung ist. Wir bedauern sehr, daß er nun doch nicht mehr rechtzeitig fertiggestellt wurde.

Ich wünsche Ihnen nach den Ausführungen von Herrn Dr. Loers anregende Gespräche und viel Spaß beim Rundgang durch die Ausstellung. Wir wünschen uns, daß sich die Begeisterung, mit der alle Beteiligten bei der Sache waren, auch auf die Besucher überträgt.


1996 - A.R. Penck

Interiezione

16. Mai - 7. Juli 1996 | Ausstellung in der Toskanischen Säulenhalle, Zeughaus, Augsburg

Dank

Mit Arbeiten aus drei zentralen Schaffensphasen stellt die Gesellschaft für Gegenwartskunst das Werk von A. R. Penck dem Augsburger Publikum vor. Damit wird eine Ausstellungsreihe fortgesetzt, die mit Georg Baselitz - Malelade begonnen hat und die Künstlergruppe vorstellt, die 1968 von Berlin nach Köln kam und in der Malerei einen Gegenpol zu der Position an der Düsseldorfer Akademie darstellte. Das Schaffen gerade dieser Künstler hat zum internationalen Ruf der deutschen Nachkriegskunst maßgeblich beigetragen. Die jetzige Ausstellung soll einen Einblick in die Werkstatt des "Bilderforschers" A. R. Penck geben. In Serien aus verschiedenen Schaffensphasen wird das zeichnerische Werk ausgebreitet. Sie zeigt das Durcharbeiten von Grundformen, präsentiert etwa in den intensiv blauen Tinten-Ideogrammen und den erst unlängst in Berlin entstandenen schwarzen Tuschezeichnungen. Die figurative Arbeit wird vorgestellt mit kleinen Blättern, die auf Reisen entstanden sind und sich mit dem dabei Gesehenen beschäftigen, mit Menschen, denen der Künstler begegnet ist, oder auch skulpturalen Studien. Mit diesen subtilen und farblich delikaten Arbeiten, deren Intensität den großen Bildern in nichts nachsteht, beweist Penck in nahezu jedem Format wahre Meisterschaft im Umgang mit der Technik des Aquarells. Ein eigener Zyklus wird den Strichfiguren gewidmet, die den Künstler in der Welt berühmt gemacht haben. Zusätzliche Akzente setzt eine Auswahl von Bronzeplastiken und Graphiken.

Vielfältige Unterstützung hat dieses Projekt erst ermöglicht. Gemeinsam mit Joachim Blüher wurde das Konzept erarbeitet und die Auswahl der erstklassigen Arbeiten getroffen. Bei ihm und allen an Vorbereitung und Aufbau beteiligten Personen möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Sie mögen mir bitte nachsehen, daß nicht alle namentlich genannt werden können. Gerade der reizvolle, aber schwierig zu bespielende Raum erfordert große Anstrengungen auch in finanzieller Hinsicht. Unterstützung wurde uns von verschiedenen Seiten zuteil. So darf ich dem Vorstand der Stadtsparkasse Augsburg, dem Ingenieurbüro Bruckner Popp und Partner, der Firma Kröll & Nill, dem Ingenieurbüro A. und H. Scheel ganz herzlich für die großzügige Unterstützung danken sowie der Stadt Augsburg für den Ausstellungsort. Zuletzt und ganz besonders gilt mein Dank dem Künstler und Petra Brandt, die unser Projekt spontan gefördert haben.

Die intensive Beschäftigung mit den Arbeiten hat mir selbst viel Spaß bereitet und Neuland erschlossen. Ich hoffe, daß die Forschungsreise, die sicherlich Zeit und Muße erfordert, durch Pencks hier ausgebreitete Bilderwelt für die Besucher spannend und aufregend zugleich sein wird und wünsche mir, daß sich möglichst viele Interessierte auf diese Reise begeben.

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1996 - Nikolaus Gerhard

Roh - Stein - Bau

26. Oktober - 31. Dezember | Ausstellung im Rohbau des Diözesanmuseums, Augsburg

Eröffnungsrede

Wie bereits der Titel der Ausstellung "Roh - Stein - Bau" zum Ausdruck bringt, sollen hier nicht im Rahmen einer Retrospektive Arbeiten eines Künstlers in neutraler Umgebung gezeigt werden. Vielmehr liegt uns, wie auch in unseren vorigen Ausstellungen zu erkennen war, ein Dialog der Kunstwerke mit dem Raum am Herzen. Gerade die Arbeiten von Nikolaus Gerhart sind in der Lage, eine solche Beziehung mit schwierigen Räumen einzugehen. Der Titel der Ausstellung bezieht sich aber auch auf den Zustand der Räume, derzeit noch im Rohbau, in einer zeitlich eng begrenzten Übergangsphase. Nach Fertigstellung der Baumaßnahme werden in den Räumen sakrale Gegenstände der Bistumsgeschichte Augsburgs zu sehen sein. Ich bin besonders glücklich, daß sich Nikolaus Gerhart darauf eingelassen hat, die Möglichkeiten der Räume in ihrem jetzigen Zustand auszuloten. Gerade als Architekt des Diözesanmuseums liegt mir der Dialog zwischen Architektur und Ausstellungsobjekt besonders am Herzen.

Ermöglicht wurde das Projekt in erster Linie durch die Diözese Augsburg, welche uns großzügigerweise die Räume für den langen Zeitraum zur Verfügung gestellt hat. Dafür sind wir Herrn Finanzdirektor Dr. Eugen Kleindienst zu größtem Dank verpflichtet. Sein Mitarbeiter Herr Späth hat uns in allen Detailfragen unkompliziert geholfen. Für die Umbauarbeiten möchte ich mich bei der Firma Horle + Böswillibald, Herrn Spatz und bei der Firma Arno Fiener bedanken. Ohne deren tatkräftige Hilfe wären die Räume nicht in dem Zustand, in dem sie sich heute befinden. Zuletzt und ganz besonders gilt mein Dank aber dem Künstler und Elinor Wagner, die beide das aus Raummangel mehrfach verschobene Projekt tatkräftig unterstützt haben.

Die Arbeit mit und in den für uns neuen Räumen hat uns viel Freude bereitet. So hoffe ich, daß wenigstens ein Teil davon auch auf den Betrachter überspringt.


1995 - Albert Oehlen

Abortion of the blue

4. März - 17. April | Ausstellung in der Toskanischen Säulenhalle, Zeughaus, Augsburg

Ausschnitt aus der Eröffnungsrede

Mit der Ausstellung "Albert Oehlen - abortion of the blue" setzt die Gesellschaft für Gegenwartskunst eine Ausstellungsreihe fort, welche mit den Ölpastellen von Günther Förg begonnen wurde. Es wird versucht, Positionen der Kunst der 80er Jahre darzustellen und deren wichtigste Vertreter in Einzelausstellungen dem Augsburger Publikum näher zu bringen. Besondere Berücksichtigung soll hierbei das Medium Papier finden, welches im Ausstellungsbetrieb der großen Museen leider oftmals eine untergeordnete Rolle spielt. So bildet ein geschlossener Werkkomplex von sechzig Arbeiten auf Papier den Kern der jetzigen Ausstellung. Drei neue großformatige Bilder und acht monumentale Radierungen ergänzen diese.

Getragen wird das Projekt in erster Linie vom Künstler. Albert Oehlen hat sich spontan bereit erklärt, in Augsburg auszustellen. Hierfür gilt ihm unser herzlichster Dank. Gisela Capitain hat sich in einem Ausmaß für das Projekt engagiert, welches die Selbstverständlichkeit bei weitem übersteigt. Konzeption und Kataloggestaltung sind ihr maßgeblicher Verdienst. Manuela Zölch und Sebastian Berz gilt mein Dank für die Erledigung unzähliger organisatorischer Arbeiten. Der Stadt Augsburg möchte ich für die Überlassung der Toskanischen Säulenhalle und die unkomplizierte Hilfestellung danken.

Zuletzt und besonders gilt mein Dank aber den Förderern, ohne deren Unterstützung ein privat finanziertes Projekt in dieser Größenordnung nie zustande kommen könnte. Gerade in der heutigen Zeit ist dieses Engagement für kulturelle Projekte nicht selbstverständlich. So möchte ich auch hier die großzügige Unterstützung durch den Vorstand der Stadtsparkasse Augsburg, der Firma Kröll & Nill und durch Privatpersonen, welche ungenannt bleiben möchten, herausstellen.

Es bleibt zu hoffen, daß es mit der Ausstellung gelingt, dem Besucher die tiefe Bewunderung und große Begeisterung für das Werk von Albert Oehlen, welche alle Beteiligten verbindet, mitzuteilen.


1994 - "Stadt und Land"

von Dürer bis Kabakov

10. Februar - 13. März | Ausstellung im Holbeinhaus, Augsburg

Dank

Bei all denen, die bei der Vorbereitung und Durchführung der Ausstellung beteiligt waren, möchten wir uns ganz herzlich bedanken: Bei den Leihgebern, welche Ihre Werke für einige Zeit entbehren müssen; ohne Ihre Großzügigkeit wäre die Ausstellung inhaltlich gar nicht zustande gekommen.

Georg Baselitz und A. R. Penck gilt unser Dank für Ihre dieser Ausstellung gewidmeten Texte ebenso, wie Joachim Blüher, dem die Konzeption der Ausstellung zu verdanken ist und der mit seinem weit über das normale Maß hinausgehende Engagement die Ausstellung erst ermöglicht hat.

Der Stadt Augsburg möchten wir für das Überlassen der Räume und die bereitwillige und unbürokratische Kooperation in vielen Fragen danken, Manuela Zölch und Sebastian Berz für die Übernahme der Ausstellungsorganisation; zuletzt und besonders den Förderern für Ihre äußerst großzügige finanzielle Unterstützung und das damit verbundene Vertrauen in unser Vorhaben.

Dem interessierten Betrachter wünschen wir viel Vergnügen beim Besuch der Ausstellung in der Hoffnung, daß ein Funke der Begeisterung, mit der alle Beteiligten dieses Projekt betrieben haben, überspringt.


Ausgestellte Künstler
  • Albrecht Dürer

  • Rembrand Harmensz van Rijn

  • Friedrich Salathé

  • Adolph von Menzel

  • Jean Arp

  • Ben Nicholson

  • Eduardo Chillida

  • Georg Baselitz

  • Jörg Immendorff

  • Per Kirkeby

  • Markus Lüpertz

  • A.R. Penck

  • Sigmar Polke

  • Arnul Rainer

  • Ilya Kabakov


1994 - Günther Förg

Ölpastelle

11. Mai - 19. Juni | Ausstellung im Unteren Rathausflez, Rathaus, Augsburg

Dank

Als der Gesellschaft für Gegenwartskunst im letzten Jahr das Untere Rathausfletz für eine Ausstellung angeboten wurde, waren wir spontan begeistert. Einen historischen Raum dieser Bedeutung und Qualität mit moderner Kunst zu füllen, ist eine große Herausforderung. Besonders glücklich schätzen wir uns daher, daß gerade Günther Förg sich bereit erklärt hat, in Augsburg auszustellen. Wie kaum ein anderer Künstler versteht es Förg, auf Räume einzugehen und diese einzubeziehen.

Allen voran gilt mein Dank Günther Förg dafür, daß die großartige Serie der in den letzten Monaten entstandenen Ölpastelle zuerst in Augsburg in dieser Geschlossenheit gezeigt werden kann. Die Konzeption und deren Umsetzung ist Bärbel Gräßlin zu verdanken.

Mit großem persönlichen Einsatz hat sie Entscheidendes zum Gelingen der Ausstellung beigetragen. Ich danke auch Prof. Siegfried Gohr für seine anregenden Worte bei der Vernissage und im Katalog, dem Oberbürgermeister der Stadt Augsburg, Dr. Peter Menacher, für die keinesfalls selbstverständliche Überlassung des Rathausfletzes. Manuela Zölch und Sebastian Berz haben vielfältige organisatorische Tätigkeiten übernommen.

Zu großem Dank verpflichtet bin ich den Sponsoren, durch deren Unterstützung eine Ausstellung erst ermöglicht wird. Neben Privatpersonen, welche ungenannt bleiben möchten, möchte ich besonders der Stadtsparkasse Augsburg danken. Einmal mehr hat sie sich als große Förderin der Künste erwiesen. Ferner danke ich der Familie Walter Wiedemann, der Fa. Kröll & Nill und dem CAB Licht- und Tonstudio für Ihre Unterstützung.

Mit der Ausstellung hoffen wir, ein breites Publikum zu erreichen, Besucher und Beschäftigte im Rathaus mögen die Ausstellung nicht als Fremdkörper, sondern als temporäre Bereicherung betrachten. Allen Besuchern wünsche ich viel Vergnügen beim Gang durch die Ausstellung.


1994 - Tony Cragg

Silikate

17. November - 30. Dezember | Ausstellung im Holbeinhaus, Augsburg

Dank

Wir sind stolz, wieder einen Künstler dem Augsburger Publikum vorzustellen, der bisher hier nicht zu sehen war. Tony Cragg zählt zu den international erfolgreichsten Bildhauern der 80-er Jahre. Sein breit angelegtes Werk weist unzählige Facetten auf, von denen wir eine ausführlich darzustellen versuchen. Von der durch die begrenzten Raumverhältnisse notwendig gewordenen Beschränkung auf einen speziellen Bereich aus dem Werk von Tony Cragg geht in unseren Augen ein großer Reiz aus. Es wurde versucht, einen Überblick über die Arbeiten in Glas zu schaffen. Die in der Ausstellung aufgebauten fünf Arbeiten werden durch weitere Glasarbeiten, welche im Katalog abgebildet sind, ergänzt.

Die geblasenen Arbeiten "Glasses", "Suburbs" und "Lavae" sind hier zum ersten Mal in einer Ausstellung zu sehen. Daß dies möglich wurde, dafür gilt Tony Cragg unser herzlichster Dank. André Buchmann hat das Vorhaben von Anfang an mit großem Engagement unterstützt. Dafür und für die unkomplizierte, angenehme Zusammenarbeit möchten wir uns ebenfalls ganz herzlich bedanken. Allen Leihgebern, welche ihre fragilen Objekte uns für die Dauer der Ausstellung anvertraut haben, gilt ebenfalls unser herzlichster Dank. Der Ausstellung wünschen wir den Erfolg und die Resonanz, die sie verdient und den hoffentlich sehr zahlreichen Betrachtern viel Vergnügen.


Ausgestellte Werke
  • Gazelle 1992, Fahrrad, Metallstäbe, Flaschen, 130 x 200 x 110 cm, Courtesy Galerie Buchmann Basel

  • Vapour Figures 1992, Glas sandgestrahlt, Schellack, 170 x 220 x 160 cm, Privatsammlung

  • Glasses 1994, Glas geblasen, 120 x 120 x 60 cm, Eigentum des Künstlers

  • Suburbs 1994, Glas geblasen, 120 x 120 x 70 cm, Eigentum des Künstlers

  • Lavae 1994, Glas geblasen, 120 x 120 x 60 cm, Eigentum des Künstlers

  • Graphea 1994, Glasplatten / Lack, 250 x 150 cm, Courtesy Galerie Buchmann Basel