Ausstellung 2000

Die Gesellschaft für Gegenwartskunst e.V. stellt in der Toskanischen Säulenhalle regelmäßig maþgebliche zeitgenössische Künstler aus. Zum zweiten Mal konnte jetzt einer der großen Maler der Gegenwart, Georg Baselitz, für eine Schau gewonnen werden, und dieses Mal hat er sich selbst an der Konzeption wesentlich beteiligt.

Das Jahr 2000 steht in Augsburg deutlich unter dem Aspekt der Skulptur. Indem bei der Auswahl der vier Bilder und etwa 40 Zeichnungen das Bild des Menschen in den Vordergrund gestellt wurde, ist der Mensch als Maß des Menschen, so wie es die Skulptur vorstellt, hier besonders aufgegriffen worden.

Das Auffälligste an Baselitz' Kunst ist das Auf-den-Kopf-stellen des Motives, wie er es seit 1969 praktiziert. Einsichten in die Entwicklung seines Werkes seither haben wir in Augsburg in verschiedenen Ausstellungen gegeben, am umfangreichsten 1993 - ebenfalls in der Toskanischen Säulenhalle - mit seinem Zyklus "Malelade", der den umfangreichen Kosmos der Baselitzschen Bildwelt ausbreitete.

Die hier gezeigten Arbeiten sind aus der jüngsten Schaffensperiode und sehr persönliche Zeugnisse nicht nur, weil einige Blätter Familienmitglieder und den Künstler selbst zum Motiv haben, sondern weil Baselitz' künstlerische Referenzpunkte selbst augenscheinlich werden - am deutlichsten im Bild der "Zwei Nymphen", angeregt durch Albrecht Dürer.

Um dem vollendeten Maß der Toskanischen Säulenhalle gerecht zu werden, zeigen wir neben der einheitlichen Orientierung der Bilder, die Zeichnungen in durchgehenden, sehr großen Schaupulten, die den Eindruck einer Studiensammlung anspielen sollen, an den Längsseiten des Raums.